Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und mit ihm auch eine Frist, die für Österreichs Banken von Bedeutung ist: Bis Ende der warmen Monate sollte über eine mögliche Beteiligung am europäischen Bezahlsystem Wero beraten werden. Öffentlich bekannt ist bislang jedoch keine Entscheidung. Währenddessen verändert sich der Zahlungsverkehr in Österreich bereits durch neue EU-Vorgaben und die wachsende Verbreitung von Wallets. Für Konsumenten und Unternehmen heißt das: Der digitale Alltag beim Bezahlen entwickelt sich weiter – unabhängig davon, ob Wero auch hier bald startet.
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Europas Antwort auf internationale Anbieter
Das Bezahlsystem Wero wurde von der European Payments Initiative entwickelt und soll eine europäische Alternative zu etablierten Diensten wie PayPal, Visa oder Mastercard schaffen. Seit 2024 ist Wero in Deutschland, Frankreich und Belgien verfügbar, zunächst als Lösung für Echtzeitüberweisungen zwischen Privatpersonen, inzwischen auch im Onlinehandel. Für 2026 ist die Ausweitung auf stationäre Zahlungen vorgesehen.
Österreichische Banken prüfen eine mögliche Teilnahme über die Payment Services Austria. Ziel ist es, Kundennutzen, wirtschaftliche Vorteile und technische Machbarkeit zu bewerten. Die Wirtschaftskammer Österreich betont dabei den Aspekt der digitalen Souveränität Europas. Bis Ende des Sommers 2025 war eine Entscheidung geplant, doch bisher liegt keine öffentliche Stellungnahme vor. Damit bleibt offen, ob Österreich sich in absehbarer Zeit an Wero beteiligen wird.
EU-Vorgaben verändern den Zahlungsalltag
Unabhängig von Wero wird der Zahlungsverkehr in Österreich bereits durch europäische Gesetzgebung verändert. Seit Anfang 2025 sind Banken verpflichtet, Echtzeitüberweisungen empfangen zu können. Ab Oktober 2025 kommt die Pflicht hinzu, diese auch senden zu können. Damit wird der Geldtransfer in Sekunden zum Standard – rund um die Uhr, auch an Wochenenden.
Zusätzlich tritt im Oktober der verpflichtende IBAN-Check in Kraft. Diese Funktion prüft, ob die eingegebene Kontonummer mit dem vorgesehenen Zahlungsempfänger übereinstimmt. Fehler und Betrugsversuche lassen sich dadurch deutlich besser erkennen. Für Verbraucher bedeutet das mehr Sicherheit, für Banken allerdings auch technischen Anpassungsaufwand.
Wallets und Bezahl-Apps im Alltag
Neben den regulatorischen Vorgaben prägen auch digitale Wallets den Zahlungsalltag.
Ein Blick ins Netz zeigt, wie breit das Spektrum an Zahlungsmöglichkeiten inzwischen ist: Internationale iGaming-Anbieter etwa gelten als Vorreiter in diesem Bereich und bieten oft eine besonders große Auswahl. Kreditkarten Casinos im Check verdeutlichen dabei, dass traditionell beliebte Methoden nicht etwa abgeschafft, sondern oft mit Sofortüberweisungen, E-Wallets und Kryptowährungen kombiniert werden.
Im Streaming-Bereich gehören flexible Abo-Modelle mit In-App-Payments oder Prepaid-Guthaben inzwischen ebenso zum Standard wie monatliche Abbuchungen über Wallets. Auch in bestimmten Nischen im Gaming-Sektor sind Mikrozahlungen etabliert – hier nutzen Spieler häufig PaysafeCards, Mobile-Payment-Dienste oder direkte Kontoabbuchungen, um kleine Beträge für Zusatzinhalte oder Spielwährungen zu begleichen.
EPS, das elektronische Zahlungssystem der heimischen Banken, ist im Onlinehandel weit verbreitet. Hinzu kommen internationale Anbieter wie Apple Pay, Google Pay oder PayPal, die sich im stationären Handel und bei Onlinekäufen etabliert haben. Für Konsumenten spielt dabei vor allem die Bequemlichkeit eine Rolle. Viele Zahlungen laufen längst über das Smartphone oder die Smartwatch. Wallets gewinnen außerdem für Tourist, Expats und Studierende an Bedeutung, die einfache und grenzüberschreitende Lösungen bevorzugen. Sollte Wero eingeführt werden, könnte es hier ansetzen und europäische Standards mit lokaler Akzeptanz verbinden.
Sicherheit, Regulierung und Zukunftsausblick
Die Debatte um Wero fällt in eine Zeit, in der Sicherheit im Zahlungsverkehr immer stärker in den Fokus rückt. Die EU hat mit PSD2 bereits vor Jahren die Zwei-Faktor-Authentifizierung eingeführt, und auch die kommende PSD3-Richtlinie wird die Verbraucherrechte weiter stärken. Parallel dazu arbeitet die EU an der EUDI-Wallet im Rahmen von eIDAS 2.0, die digitale Identität und Zahlungen künftig enger verknüpfen könnte.
Für Wien und Österreich bedeutet das: Auch wenn Wero noch nicht eingeführt ist, entwickelt sich der Zahlungsverkehr weiter in Richtung Geschwindigkeit, Sicherheit und europäische Unabhängigkeit. Unternehmen und Verbraucher profitieren schon kurzfristig von den EU-Regeln – und mittelfristig könnte Wero ein weiterer Baustein sein. Digitale Zahlungen werden auf jeden Fall schneller, sicherer und vielfältiger – Schritt für Schritt, ob mit Wero oder ohne.
